05.05.24
Bergwacht rettet junge Wanderinnen aus Schwaben am Hochstaufen
Bad Reichenhall – Im Nonner Oberland mussten Einsatzkräfte der Reichenhaller und Freilassinger Bergwacht am Samstagnachmittag zwei junge Mädchen aus Schwaben retten. Die beiden waren während ihres Kurzurlaubs auf dem Weg über den Goldtropfsteig zum Hochstaufen, kamen jedoch oberhalb des Wandbuchs im alpinen Gelände nicht mehr weiter.
Laut dem BRK BGL litt die 17-Jährige unter Höhenangst und war blockiert, weshalb ihre 19-jährige Freundin gegen 14:45 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf absetzte, der die Bergwacht alarmierte. Da keine Verletzungen vorlagen, keine unmittelbare Gefahr bestand und keine Absturzgefahr bestand, machten sich insgesamt acht Bergretter zu Fuß auf den Weg. Sie sicherten die jungen Frauen mit Gurten und führten sie am kurzen Seil talwärts. Dabei wurde die brüchige Schotterreise unterhalb der im März 2022 ausgebrochenen Felswand zusätzlich per Seilversicherung überwunden. Während des Einsatzes musste eine weitere fünfköpfige Gruppe, die im Abstieg begriffen war, aufgrund der Steinschlaggefahr warten und wurde anschließend gemeinsam mit den Rettern weiter abwärts geführt. Insgesamt waren elf Bergretter für etwa drei Stunden im Einsatz.
Der Goldtropfsteig verzeichnet in letzter Zeit vermehrt Einsätze. Dies sei laut dem BRK BGL unter anderem darauf zurückzuführen, dass der alpine Pfad auch in Apps wie Komoot eingetragen ist. Dadurch wählen auch weniger ortskundige Wanderer diese Route, ohne immer vorab einschätzen zu können, was sie erwartet. Der Goldtropfsteig ist ein alter, historischer Pfad, der jedoch von keiner Organisation instandgehalten oder gepflegt wird. Eigentlich ist dieser Pfad nur etwas für erfahrene Bergsteiger geeignet.
Die Verantwortlichen der "Komoot-App" weisen den Vorwurf der Bergwacht zurück
Die Macher von komoot verweisen darauf, "dass die komoot App für den Goldtropfsteig einen sehr deutlichen Warnhinweis zu einem "sehr gefährlichen Abschnitt" anzeigt. Zudem weisen zahlreiche Kommentare anderer komoot Nutzer sowie Angaben zur Steigung, zum Untergrund und zur technischen Schwierigkeit deutlich auf die Anforderung des Steigs hin. Die komoot App informiert seine Nutzer damit deutlich umfangreicher als klassische Wanderkarten." (Stellungnahme des Unternehmens)
